Carrier Aggregation: Vodafone und o2 testen LTE mit 225 MBit/s

Der Netzausbau in Deutschland hat mit der Inbetriebnahme der ersten LTE-Testnetze mit Carrier Aggregation-Unterstützung eine neue Stufe erreicht. Diese erlauben Spitzenbandbreiten von bis zu 225 MBit/s im Downstream. Bisher lag die Obergrenze bei 150 MBit/s. Bis die neue Technik wirklich beim Kunden ankommt, dürften aber noch einige Monate vergehen.

Carrier Aggregation: Vodafone und o2 nehmen Vorreiterrolle ein

Der Startschuss für den kommenden Standard ist gewissermaßen gleich doppelt gefallen. Zum einen hat Telefonica (o2) eine erste Basisstation in München mit entsprechender Funktechnik ausgestattet, während Vodafone nahezu gleichzeitig in Dresden in den Testbetrieb gegangen ist. Dort wurde das 225-MBit-Netz in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität aufgebaut und muss sich jetzt in der Praxis bewähren. o2 hat für den Start einen buchstäblich naheliegenden Standort gewählt. Die erste Carrier Aggregation-Basisstation steht auf dem Dach der Münchner Zentrale des Mobilfunkanbieters.

Wenngleich beide Netze in Großstädten angesiedelt sind, haben die Anwohner davon momentan noch nichts, weil die dafür notwendige Hardware noch nicht öffentlich verfügbar ist. Die ersten Geräte mit Unterstützung für die nächste LTE-Ausbaustufe werden frühestens im ersten Quartal 2014 auf den Markt kommen. Bei den Smartphones werden das beispielsweise Modelle sein, die mit Qualcomms Prozessor Snapdragon 805 ausgerüstet sind. Der kürzlich angekündigte High-End-Chip wird sogar Datenraten von bis zu 300 MBit/s unterstützen.

Höhere Bandbreite durch mehrere Frequenzen pro Nutzer

Für den Test verwendet sowohl Vodafone als auch o2 die Frequenzen im 800- und 2.600-MHz-Bereich, die im getrennten Betrieb jeweils nur einen deutlich geringeren Datendurchsatz erlauben. Bei der Carrier Aggregation werden einem Endgerät aber gleichzeitig mehrere Kanäle zugewiesen, wodurch die maximal mögliche Bandbreite deutlich steigt. Die für die Testnetze notwendige Technik wird von Huawei zur Verfügung gestellt, die auch passende Endgeräte liefern können. Dabei handelt es sich allerdings um Handys in Taschenbuchgröße, die für Normalnutzer kaum geeignet sind.

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