ZTE und CSL demonstrieren LTE mit 300 MBit/s

Die Geschwindigkeit der Datenübertragung in Mobilfunknetzen wird dank LTE und der nächsten Ausbaustufe LTE Advanced in den nächsten Jahren weiter steigen. Wie groß die Schritte ausfallen, konnte jetzt der chinesische Mobilfunkanbieter CSL in Zusammenarbeit mit dem Netzwerkausrüster ZTE auf einer Demonstration in Hongkong zeigen. Dort wurden Daten in einem praxisnahen LTE-Netz mit 300 MBit/s übertragen.

Carrier Aggregation sorgt für Spitzengeschwindigkeiten

Verglichen mit den in deutschen LTE-Netzen möglichen Datenraten entspricht dies je nach zugrunde liegendem Frequenzband mindestens einer Verdopplung der Geschwindigkeit. Um diese zu erreichen, haben ZTE und CSL auf die sogenannte Carrier Aggregation-Technik zurückgegriffen. Bei diesem Verfahren werden dem Empfänger zwei oder mehr Kanäle für Empfang und Versand von Daten zugewiesen, wodurch die möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten zunehmen.

In Deutschland gibt es ebenfalls Bemühungen, diese Technik der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die anvisierten Bandbreiten liegen hier aber mit 225 MBit/s etwas niedriger. Da CSL die 1.800- und 2.600-MHz-Frequenbänder verwendet, die auch in Deutschland für LTE reserviert sind, ließe sich die bei der Demonstration genutzte Hardware auch hierzulande einsetzen. Für LTE-Nutzer würde dies bedeuten, dass sie künftig den Inhalt einer DVD – 4,37 GB an Daten – unter Idealbedingungen in nur knapp zwei Minuten aus dem Internet herunterladen könnten. Mit einem herkömmlichen DSL 16.000-Anschluss benötigt man für die gleiche Datenmenge gut 40 Minuten.

ZTE: Gigabit-LTE technisch schon möglich

Die von ZTE und CSL vorgeführte Technologie stellt jedoch noch nicht die Spitze des Machbaren dar. Auf der im Juli abgehaltenen Mobile Asia Expo konnte ZTE eine LTE-Verbindung aufbauen, die Spitzengeschwindigkeiten von 1.000 MBit/s ermöglichte. Wann derart hohe Datenraten in öffentlichen Netzen tatsächlich möglich sein werden, ist derzeit noch nicht abzusehen.

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